Baby Shiatsu: mit sanftem Druck zur Geborgenheit
sigikid
Baby Elternblog
Baby Elternblog
Die fernöstliche Massagetechnik löst bei eurem Baby viele Beschwerden. Für alles gibt es einen hilfreichen Griff.
Babymassage kennt mittlerweile jeder. Doch nun gibt es noch einen anderen Weg, um euer Baby mit Berührungen zu entspannen und stark zu machen: Baby Shiatsu. Im Unterschied zur Massage braucht ihr dazu kein Öl und euer kleiner Liebling kann bekleidet bleiben. Das ist ziemlich praktisch. So könnt ihr euer Baby ohne großen Aufwand zu Hause verwöhnen oder unterwegs für Entspannung sorgen – zum Beispiel im Wartezimmer beim Kinderarzt.
Shiatsu ist eine alte, fernöstliche Technik. Mit sanftem, aber gut spürbarem Druck auf bestimmte Körperpunkte werden die aus der Akupunktur bekannten Energiebahnen stimuliert und in Einklang gebracht. Shi heißt auf Japanisch Finger, atsu ist der Druck. Durch den klaren Druck eurer Finger und Hände kann euer Baby eine sanfte Begrenzung spüren und ein gesundes Körperbewusstsein aufbauen.
Habt keine Angst vor festem Druck. Auch im Mutterleib war euer Baby eng umschlossen, es wurde an jeder Stelle seines kleinen Körpers berührt und gedrückt. Jetzt, wo es draußen in der Welt ist, fehlt ihm diese Nähe. Daher wird es feste Berührungen lieben. Sie geben ihm Sicherheit. Durch den liebevollen Körperkontakt werden außerdem das Kuschelhormon Oxytocin und das Wohlfühlhormon Serotonin ausgeschüttet. Sie sorgen dafür, dass Stress abgebaut wird, euer Baby sich entspannt und eure Bindung sich vertieft.
Fernöstliche Technik, westliches Wissen
„Baby Shiatsu kann auch Frühchen oder Kaiserschnittbabys eine Extraportion Zuwendung und Liebe geben, die sie ganz besonders brauchen“, schreibt die Kinder-Physiotherapeutin und Shiatsu-Therapeutin Karin Kalbantner-Wernicke. „Ihnen fehlt die Erfahrung, aus eigener Kraft den Weg in diese Welt geschafft zu haben. Sanftes Drücken kann dem Nervensystem helfen, diese Erfahrung in einer anderen Form zu machen.“
Kalbantner-Wernicke ist die Begründerin des heutigen Baby Shiatsu. Sie nahm die fernöstlichen Techniken als Grundlage und ergänzte sie durch westliches Wissen – insbesondere aus der Bindungs- und Entwicklungsforschung. „Gerade bei Befindlichkeitsstörungen kann diese Behandlungsmethode eine echte Hilfe sein“, schreibt Kalbantner-Wernicke. „Oft genügen kleine Anregungen, um den Prozess einer Selbstregulation in Gang zu setzen – etwa wenn das Baby nicht gut schläft, unruhig ist oder Bauchweh hat.“
Weil die wohltuende Wirkung so schnell einsetzt, nennt Kalbantner-Wernicke die verschiedenen Drucktechniken „Glücksgriffe“. Viele davon sind ganz einfach anzuwenden.
Wir haben für euch ein paar leichte Übungen zum Ausprobieren zusammengestellt.
Während der Handgriffe liegt euer Baby am besten auf dem Rücken, entweder auf eurem Schoß oder auf einer Decke vor euch:
Während der Handgriffe liegt euer Baby am besten auf dem Rücken, entweder auf eurem Schoß oder auf einer Decke vor euch:
Zum Einschlafen
Mit einer Hand reibt ihr sanft den Bauch eures Babys im Uhrzeigersinn. Mit der anderen Hand nehmt ihr die Nasenwurzel zwischen euren Daumen und euren Zeigefinger. Die meisten Babys werden so ganz ruhig und schlafen schnell ein. Sollte euer Baby den Druck an der Nasenwurzel nicht mögen, könnt ihr alternativ euren Daumen mittig auf seine Stirn legen.
Zum Herunterkommen
Nehmt die Beine eures Babys in die Hände und übt mit dem Daumen auf die Vertiefung in der Mitte der Fußsohlen leichten Druck aus. Das hilft vor allem, wenn euer Baby viele Eindrücke zu verarbeiten hat und alleine nur schwer zur Ruhe kommt.
Für gute Verdauung
Hier nehmt ihr die angewinkelten Beine eures Babys in die Hände. Legt dann eure Daumen etwa einen Finger breit unterhalb des Knies an die Außenseiten der Beine (neben dem Schienbein). Haltet diesen Punkt ein paar Atemzüge lang gedrückt. Wenn euer Baby währenddessen strampelt, folgt einfach seinen Bewegungen. Oft lösen sich nach einigen Momenten schon die ersten Blähungen.
Hilfe beim Zahnen
Dieser Griff gelingt ganz schnell. Übt einfach einen kurzen, aber deutlichen Druck auf die „Schwimmhaut“ aus, die sich zwischen Daumen und Zeigefinger eures Babys befindet. Das kräftigt den Organismus im Allgemeinen, hilft aber besonders beim Zahnen.
Übrigens: Die Shiatsu-Techniken tun nicht nur Babys gut, sondern lassen sich auch bei Kleinkindern oder der ganzen Familie anwenden. In Baby-Shiatsu-Kursen geht es sogar explizit auch um die Stärkung der Eltern. Für euch gibt es also ebenfalls Übungen zum Krafttanken. Ihr müsst nur die richtigen Punkte drücken.