Keine Zeit zum Meditieren? Warum Kuscheln gestressten Müttern guttut und sie vor Depressionen schützt.
Kennt ihr das? Ihr hattet einen stressigen Tag, fühlt euch gehetzt und angespannt – und genau dann mutieren eure Kinder zu den größten Nervensägen? Euer Stresspegel steigt in unerreichbar geglaubte Höhen und es beginnt ein Kreislauf, der eigentlich nur damit enden kann, dass euer Kind weint, während ihr völlig am Ende seid. Um das zu verhindern, gibt es ein Mittel, das auf den Körper ähnlich entspannend wirkt wie Meditation: Kuscheln.
Es klingt paradox, aber gerade in stressigen Situationen helft ihr nicht nur euren Kindern, wenn ihr ihnen diese lebenswichtige Zuwendung gebt, sondern ihr tut euch selbst etwas Gutes! Mütter profitieren von der kuscheligen Nähe – und zwar nicht nur seelisch, weil es eben schön ist, mit den Kleinen zu schmusen, sondern auch körperlich. Es baut Stress ab und schützt vor Depressionen.
Hautkontakt gegen Wochenbettdepression
Eine Studie hat untersuchte, welchen Einfluss das Kuscheln mit dem Baby auf die depressiven Verstimmungen frisch gebackener Mütter hat. Eine Gruppe Mütter pflegte in der ersten Woche nach der Entbindung täglich fünf Stunden direkten
Hautkontakt mit ihren Babys. In den Wochen danach waren es zwei Stunden täglich. Die Mütter in der Kontrollgruppe hatten so gut wie keinen Hautkontakt. Das Ergebnis: Die Kuschel-Mütter zeigten weniger depressive Symptome und sie schienen weniger gestresst – in ihrem Speichel war das Stresshormon Kortisol im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich reduziert. Besonders für die durchwachten Nächte mit Baby ist es hilfreich, stressresistenter zu sein. Also kuschelt, was das Zeug hält.
Kuscheln als Stresshemmer
Verantwortlich für die entspannende Wirkung ist das
Kuschelhormon Oxytocin, ein wunderbarer Stresshemmer.
Forscher in Schweden haben herausgefunden, dass es mildernd auf die Ausschüttung von Kortisol wirkt. Das Kuschelhormon sorgt also dafür, dass die negativen Folgen von Stress reduziert werden und ihr euch zufriedener und glücklicher fühlt. Das Belohnungszentrum wird aktiviert, ähnlich wie nach einer erfolgreichen Problemlösung. Empathie und Mitgefühl nehmen zu, ihr könnt euch besser in euer quengelndes Kind hineinversetzen – und überhaupt geht das ganze Miteinander wieder entspannter von der Hand. Es klingt geradezu magisch.
Genießen, genießen, genießen
Oxytocin wird übrigens immer dann freigesetzt, wenn ihr Dinge tut, die ihr liebt. Wenn ihr gute Musik hört, wenn ihr leckeres Essen genießt, wenn ihr Sex habt. Solltet ihr all diese schönen Dinge mal wieder nicht tun können, weil euch eure Kinder gerade fordern … Lasst euch davon nicht allzu sehr stressen, sondern umarmt die kleinen Quälgeister einfach. Es tut euch (fast) genauso gut.
Autor:
sigikid
Elternschaft ist ein Abenteuer. Es ist nicht nur anstrengender und
herausfordernder als man sich je vorher als kinderloses Paar hätte
vorstellen können - sondern auch erfüllender, glücklicher und
Lachen-ins-Herz-zaubernder. Mit unseren Blogs möchten wir Eltern da
begegnen, wo sie stehen – mitten im prallen Familienleben – und sie an
das Wundervolle erinnern, das ihnen dort tagtäglich begegnet.