Mit allen Sinnen So finden Kinder Ruhe und Entspannung


Mit unseren Tipps nimmt dein Kind das Zubettgehen ganz bewusst mit allen Sinnen wahr und findet so besser in den Schlaf.

Eine Zeit der Wahrnehmung

Wenn dein Kind abends im Bett liegt, ist die Zeit der Aktivität – des Spielens, Krabbelns, Entdeckens und Erforschens – vorbei. Bevor der Schlaf einsetzt, beginnt nun eine Zeit der Wahrnehmung. Denn wenn es keine Ablenkungen mehr gibt und man langsam zur Ruhe kommt, wenn der Fokus nicht mehr nach Außen gerichtet ist, sondern sich nach Innen kehrt, nimmt man nochmal ganz bewusst die Sinneseindrücke wahr: Was spürt man? Was riecht man? Was hört man? Was sieht man? Heute erhältst du von uns Einschlaf-Tipps, die für Wohlbefinden und Geborgenheit sorgen und die die Sinneseindrücke von Kindern so sanft ansprechen, dass sie sie liebevoll in den Schlaf wiegen.  


Fühlen: Kuschelzeit und Wärmetiere
Kinder wollen spüren und fühlen, dass sie nicht alleine sind. Daher lieben es Kinder, im Arm ihrer Eltern einzuschlafen. Viele Kinder knuddeln beim Einschlafen auch mit ihrem Lieblingsstofftier. Das Kuscheln vermittelt ihnen ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Doch es hat noch andere Vorteile: Eine 2018 im Fachmagazin PLOS ONE veröffentlichte Studie stellte fest, dass eine 20-Sekunden-Umarmung mit einer vertrauten Person

  • die Stimmung hebt
  • Schmerz lindert
  • das Selbstwertgefühl steigert
  • das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert
  • das Nervensystem und die Immunabwehr stärkt
  • und die neuronale Entwicklung fördert.

Nimm dir beim Abendritual immer etwas Zeit zum Kuscheln mit deinem Kind. Es tut nicht nur euch beiden gut, sondern ist auch heilsam. Ein schönes Zitat unbekannter Herkunft lautet: 
„Wenn man kuschelt, repariert man sich gegenseitig“.
 
Neben den liebevollen Armen von Mama oder Papa und dem weichen Fell eines Stofftieres gibt es noch etwas, das ein Kind erspüren kann. Es ist etwas ganz Besonderes, denn man nimmt es mit mehr als nur der Hautoberfläche wahr. Man spürt es nicht nur „außen“, sondern auch „innen“. Kannst du erraten, was es ist? Es ist Wärme.

 Sicherlich hast du schon den Spruch gehört „Wärme entspannt“. Daher legt man auch bei Bauch- oder Nackenschmerzen eine Wärmflasche oder ein Wärmekissen auf die schmerzende Stelle, weil Wärme die Muskulatur entspannt, die Durchblutung fördert und Verkrampfungen sanft auflöst. Wärme entspannt jedoch nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Und gerade beim Einschlafen geht es darum: sich zu entspannen.

Aus diesem Grund sind Kuscheltiere gut, die sich gleichzeitig als Wärmespender nutzen lassen, beispielsweise weil sie ein herausnehmbares Kirschkernkissen beinhalten.

Wusstest du, dass wärmende Kirschkernkissen vermutlich schon im Mittelalter benutzt wurden? Kirschkernkissen lassen sich im Backofen, auf der Heizung oder auf dem Kachelofen erwärmen. Dabei speichern sie die Temperatur und geben sie danach gleichmäßig ab. Der Entspannungseffekt ist sanft und schonend: Die besondere Art der trockenen Wärme wirkt wohltuend. Und weil sich die Kirschkernkissen in einem niedlichen Stofftier befinden, besteht auch kein direkter Hautkontakt und es besteht keine Verbrennungsgefahr.

Wenn dein Kind nun im Bett liegt und die „Zeit der Wahrnehmung“ beginnt, kann es mit unseren Wärmetieren eine beruhigende, entspannende Wärmewirkung genießen. Gleichzeitig kann dein Kind mit dem Wärmetier kuscheln und seine weichen Stoffe spüren. Der Sinneseindruck des Spürens und Fühlens lässt dein Kind zärtlich in einen ruhigen, tiefen Schlaf gleiten. Gute Nacht, du kleine Maus!  


Riechen: Schnuffeltücher
Ein weiterer Sinneseindruck, der oft unterschätzt wird, ist der Geruch. Gerade bei Neugeborenen ist der Geruchssinn sehr wichtig, da sie am Duft ihre Mama erkennen. Ein vertrauter Geruch vermittelt Babys und Kindern Geborgenheit und das Gefühl von Sicherheit. Dies ist ein Grund, weshalb Schnuffeltücher für Babys sehr viel Sinn machen: Die Stoffe des Schnuffeltuchs nehmen den Geruch der Familie und des Zuhauses an. Wenn das Kind dann unterwegs ist (Autofahrt, Kinderwagen, Krippe, Großeltern o.ä.), kann ihm das Schnuffeltuch aufgrund des vertrauten Duftes Geborgenheit vermitteln, das Kind kommt besser zur Ruhe oder schläft sogar ein. 

Tipp: Es empfiehlt sich, zwei gleiche Schnuffeltücher zu haben, falls eins verloren geht, oder sich eins in der Wäsche befindet. Hierbei ist es wichtig, dass die Schnuffeltücher regelmäßig untereinander ausgetauscht werden, so dass die Schnuffeltücher etwa die gleichen Abnutzungserscheinungen haben. Denn wenn eins verloren geht, nehmen die Kinder nicht immer das neue, gleich aussehende Schnuffeltuch an.

Dasselbe gilt für Kuscheltiere.  


Hören: Vorlesegeschichten, Podcast-Tipp und Spieluhr
Der Tag des Kindes ist voller Geräusche. Abends, wenn es im Bett liegt, wird es still. Und manchmal ist Kindern diese Stille noch etwas unangenehm. Sie brauchen und wollen einen sanften Übergang vom Laut des Tages hin zur Stille der Nacht. Und oft bitten sie dann: „Liest du mir noch was vor?“.

Der ruhige Klang der elterlichen Stimme beim Vorlesen beruhigt und besänftigt. Forscher aus den USA haben herausgefunden, dass allein der Klang der mütterlichen Stimme für Kinder beinahe so entspannend ist wie eine tröstende Umarmung. Wenn Eltern vorlesen, hilft der Klang ihrer Stimme den Kindern, die Eindrücke des Tages loszulassen, und bietet ihnen diesen liebevollen Übergang zur Stille der Nacht.  


„Den Kindern muss man Geschichten erzählen, damit sie einschlafen.",
so Professor Dr. Josef Vital Kopp.  


Zahlreiche liebevolle Gutenachtgeschichten zum Vorlesen findest du auf unserem Blog für Kinder – du brauchst sie nur noch ausdrucken. Und sollte es passieren, dass du dich zum Vorlesen zu müde fühlst, kannst du gerne auch mal auf den sigikid Podcast zugreifen. In unserem Podcast findest du keine Hörspiele, bei denen verschiedenen Stimmen und Hintergrundgeräusche das Kind zu sehr fordern würden. Stattdessen findest du in unserem Podcast Geschichten, die von einer Erzählerin vorgelesen werden, so dass auf alle unnötigen Reize verzichtet wird. So kann die kurze Geschichte dein Kind liebevoll in den Schlaf führen.

Beruhigend kann aber auch eine vertraute Melodie sein: zum Beispiel ein Gutenachtlied oder die Melodie einer Spieluhr, die das Kind selbst aufziehen darf.  Die ruhige Musik erfüllt das Kinderzimmer – und hilft deinem Kind beim Übergang vom Laut des Tages hin zur Stille der Nacht. Schlaf gut, mein Engel!  


Sehen: Nachtlicht und Sterne
So wie die Ohren einen sanften Übergang vom Laut des Tages hin zur Stille der Nacht brauchen, benötigen die Augen einen Übergang vom Hell des Tages hin zum Dunkel der Nacht. Die meisten Kinder wollen nicht im komplett dunklen Zimmer einschlafen. Die Dunkelheit wird oft als beängstigend wahrgenommen. Eine Lampe ist jedoch zu hell und hindert am Einschlafen. Aus diesem Grund sind Nachtlichter eine tolle Lösung, da sie durch ihr dezentes Licht die Dunkelheit erhellen, jedoch schwach genug leuchten, um einschlafen zu können.

Wusstest du, dass es auch Nachtlichter gibt, mit denen man Sterne an die Decke des Zimmers projizieren kann? Wenn dein Kind im Bett liegt und die „Zeit der Wahrnehmung“ beginnt, kann es sich den Sternenhimmel anschauen, der über ihm erstrahlt, bis ihm die Augen zufallen. Dein Kind braucht sich nicht vor der Dunkelheit zu fürchten; die Sterne begleiten es sanft in den Schlaf. Träum was Schönes, kleiner Schatz!  

Autor: sigikid
Elternschaft ist ein Abenteuer. Es ist nicht nur anstrengender und herausfordernder als man sich je vorher als kinderloses Paar hätte vorstellen können - sondern auch erfüllender, glücklicher und Lachen-ins-Herz-zaubernder. Mit unseren Blogs möchten wir Eltern da begegnen, wo sie stehen – mitten im prallen Familienleben – und sie an das Wundervolle erinnern, das ihnen dort tagtäglich begegnet.