Unsere 14 besten Tipps für ein entspanntes Weihnachtsfest mit Baby oder Kleinkind


Wir verraten euch, wie ihr, zusammen mit euren Kindern, gemütlich und entspannt durch die Weihnachtsfeiertage kommt.

Weihnachten ist ein ganz besonderes Fest der Sinne für Babys und Kleinkinder: der Duft nach Plätzchen oder nach festlichem Weihnachtsessen; das Flackern von Kerzen; der Klang von weihnachtlichen Liedern; der Baum mit seinen glänzenden Kugeln; die geladenen Gäste; die Bescherung und die außergewöhnliche Stimmung… Doch nicht selten führen die Vielzahl an Reizen und der Stress, den wir Eltern bei all den Vorbereitungen verspüren, auch bei den Kleinsten zu Anspannung. 
Daher geben wir euch Tipps für ein entspanntes Weihnachtsfest, bei dem sich alle wohlfühlen:


1. Das schönste Geschenk ist ein entspanntes Fest

Ausschlaggebend dafür, dass ein Baby ein fröhliches erstes Weihnachtsfest erlebt, ist weniger die Anzahl der Geschenke als vielmehr die Stimmung in der Familie. Babys und Kleinkinder nehmen ziemlich ungefiltert die Atmosphäre ihrer Umgebung auf, sowohl im Positiven wie auch im Negativen, und haben wenig Möglichkeiten, ihre Stimmung selbst zu regulieren. Unsere Kinder spüren es, wenn Stress oder Anspannung in der Luft liegen, was bei ihnen wiederum zu Unsicherheit oder Ängstlichkeit führt. Je entspannter die Eltern wiederum sind, desto mehr überträgt sich ihre Entspanntheit auch auf die Atmosphäre und auf die Kinder.
 
Achte als Mutter oder Vater daher zunächst darauf, dass du dich selbst wohlfühlst, damit du in deiner Mitte und in der Ruhe bleiben kannst. Versuche nicht, es allen recht zu machen bzw. alles perfekt zu organisieren – dies führt nur zu Stress, Anspannung oder Überarbeitung. Wichtiger als äußere Perfektion ist innere Zufriedenheit, Dankbarkeit und Freude. Häufig stellt sich diese innere Zufriedenheit jedoch erst dann ein, wenn wir unseren Alltag oder unsere Vorhaben entschleunigen; wenn wir die Dinge langsamer, eins nach dem anderen, angehen, und achtsamer werden.

„Ruhe zieht das Leben an, Unruhe verscheucht es.“
 (Gottfried Keller)


2. Ein kleines Geschenk am Vormittag

Wenn dein Kind schon so alt ist, dass es sich auf die Bescherung freut, dann kann der 24. Dezember eine ziemliche Geduldsprobe darstellen, welche Kinder in große Anspannung und Unruhe versetzt. Diesem Druck kannst du entgegenwirken , indem du deinem Kind schon am Vormittag ein kleines Geschenk überreichst, mit dem es spielen und sich beschäftigen kann.


3. Involviere dein Kind in die Vorbereitungen

In vielen Familien ist es Tradition, dass man die Wohnzimmertür abschließt, damit der geschmückte Baum und die Bescherung am Heiligabend eine Überraschung für Kinder sind. Nicht selten erhöht dieses Ritual jedoch die Anspannung bei Kindern. Dies kannst du abmildern, indem du dein Kind bei den Vorbereitungen involvierst: Vielleicht kann es dir dabei helfen, das Weihnachtsessen vorzubereiten. Vielleicht darf es Tischkärtchen malen für die Dekoration (selbst, wenn ihr nur als Familie feiert, ist das eine schöne Sache). Vielleicht kann es beim Schmücken des Baumes oder beim Decken des Tisches helfen. Vielleicht baut ihr auch gemeinsam aus Bausteinen, Spielfiguren und Holztieren eine Krippe auf? Mit älteren Kindern kannst du auch eine Krippe basteln.

Während des Gestaltens einer kreativen Krippe kannst du deinem Kind auch gut die Weihnachtsgeschichte und den Sinn von Weihnachten erklären. Eine kindgerechte Erzählung findest du hier auf unserem Kinder-Blog.


4. Lass dein Kind mittags schlafen

Wenn dein Kind gewohnt ist, mittags zu schlafen, dann achte darauf, dass es auch am Weihnachtstag seinen üblichen Mittagsschlaf bekommt. Nur so kannst du vermeiden, dass dein Kind aus lauter Müdigkeit zu quengeln beginnt.


5. Richte dich nach dem Rhythmus des Kindes

Jedes Kind hat seinen eigenen Wach- und Schlafrhythmus. Ältere Kinder können an Heiligabend natürlich länger aufbleiben. Doch gerade Babys und Kleinkinder können ihren Rhythmus nicht einfach ändern oder anpassen. Am entspanntesten wird Weihnachten, wenn dein Kind seinen eigenen Rhythmus beibehalten kann. Wenn es gewohnt ist, schon um 19 Uhr einzuschlafen, sollte ihm die Möglichkeit gegeben werden, dies auch an Weihnachten zu tun. Lege daher die Aktionen des Weihnachtsfestes (Kirchenbesuch, Bescherung, Besuch bei Großeltern oder ähnliches) auf Zeiten, die es ermöglichen, dass dein Kind auch an diesem Tag zu seiner gewohnten Zeit einschlafen kann.


6. Plane das Essen erst nach der Bescherung ein

Mit kleinen Kindern macht es Sinn, erst nach der Bescherung gemeinsam zu essen. Warten die Kinder auf die Geschenke, so haben sie kaum die Muße und Geduld, still am Tisch zu sitzen. Haben sie jedoch ihre Geschenke erhalten, ist die Anspannung weg. Mit ihren neuen Spielsachen haben sie zudem etwas, mit dem sie beschäftigt sind; die Erwachsenen können entspannt am Tisch sitzen. Viele Familien planen daher das Weihnachtsessen erst nach der Bescherung ein.

Für Babys und jüngere Kinder sollten jedoch dennoch die gewohnten Essenszeiten eingehalten werden, denn wenn sie hungrig sind, fangen sie an zu quengeln.

Tipp: Halte ein paar gesunde, sättigende Snacks für dein Kind bereit, die es essen kann, wenn es Hunger bekommt. Auf unserem Blog findest du eine Liste mit 20 leckeren Snackideen für Kinder, die du gut im Voraus vorbereiten und einfrieren kannst. So brauchst du sie für den 24. Dezember nur noch auftauen.


7. Halte es einfach

Je jünger die Kinder, desto mehr gilt die Devise: Keep it simple! Halte es einfach. Statt aufwendigem Essen, bereite z.B. eine Mahlzeit, die allen schmeckt und die leicht zuzubereiten ist. Du kannst Gerichte auch schon ein paar Wochen vor Weihnachten kochen und einfrieren. Dann brauchst du an Heiligabend das Essen nur noch aufzuwärmen. Gerichte, die sich gut vorbereiten und einfrieren lassen, sind z.B. Lasagne, Suppen, Pizzateig, Nudelauflauf, Sauce Bolognese oder Fleisch (Frikadellen, Hühnerfrikassee, Chili con Carne, Braten, Gulasch, Rouladen).

Hier ein paar Tipps, wenn du Speisen im Voraus zubereitest:

  • Lass die Speisen immer erst abkühlen, bevor du sie einfrierst.
  • Friere die Gerichte luftdicht verschlossen ein.
  • Nimm sie am Vorabend aus dem Tiefkühlfach und lasse sie über Nacht im Kühlschrank langsam und schonend auftauen.

Auch wenn ihr keine große Weihnachtsfeier mit Verwandten geplant habt, lohnt es sich, das Essen für diesen Tag nach Möglichkeit im Voraus zuzubereiten. So hast du nämlich Zeit, die du ganz bewusst deinem Kind widmen kannst: Zeit zum Spazierengehen oder Krippe basteln, Zeit für Geschichten oder Zeit, um gemeinsam im Kinderzimmer zu spielen.

„Die Zeit, von der ich dachte, ich würde sie meinen Kindern schenken, war in Wahrheit die schönste Zeit, die mir geschenkt wurde.“
Peter Bachér


8. Verwende Handpuppen, um Kindern das Weihnachtsfest zu erklären

Mit einer Handpuppe kannst du deinem Kind auf spielerische, liebevolle und gerne auch humorvolle Weise erklären, wie euer Weihnachtstag verläuft. Kirchgang, Bescherung, Essen, oder überhaupt der Sinn von Weihnachten – all dies kann im Vorfeld spielerisch besprochen werden und den Kindern helfen, den Tagesablauf besser verstehen zu können.


9. Kuscheltier-Begleiter und Schnuffeltücher

Wenn ihr an den Weihnachtsfeiertagen Freunde oder Verwandte besucht, lass dein Kind sein Lieblingsstofftier oder sein Schnuffeltuch mitnehmen. So hat es immer etwas Vertrautes dabei, egal, wohin ihr geht. Dies ist gerade für Babys wichtig, denn der vertraute Geruch des Schnuffeltuchs vermittelt ihm Geborgenheit und Sicherheit.


10. Weihnachtlicher Spaziergang

Ein Spaziergang an der frischen Luft lockert den Weihnachtstag auf: Die Erwachsenen bekommen einen freien Kopf und können entspannen, und die Kinder können am Abend besser einschlafen. Am Nachmittag kann ein Spaziergang auch dabei helfen, die Wartezeit zur Bescherung zu überbrücken. Wenn ihr einen Weihnachtskindergottesdienst besucht, empfiehlt sich daher, wenn möglich, zu Fuß zu laufen. Auch ein Spaziergang durch einen Park oder eine schöne Landschaft lohnt sich.


11. Gestalte einen Familientag

Plane den Weihnachtstag ganz bewusst als Familientag. Dieser kann schon mit einem gemütlichen Frühstück starten. Nutze den Vormittag für eventuelle Erledigungen, bei denen du, soweit möglich, dein Kind involvierst, und plane am frühen Nachmittag Zeit ein, die du mit deinem Kind oder deinen Kindern verbringst. Dies kann ganz unterschiedlich aussehen:

  • Weihnachtsspaziergang (vielleicht mit Kinderpunsch oder Laternen?)
  • Besuch eines Kindergottesdienstes mit Krippenspiel
  • Weihnachtsgeschichte vorlesen (z.B. unsere Emmala-und-Huberto-Weihnachtsgeschichte)
  • Ein Brettspiel oder Puzzle spielen
  • Ein Weihnachtsbild malen
  • Eine Krippe basteln oder aus vorhandenen Spielsachen bauen
  • Das Lieblingsspiel deines Kindes spielen und deinem Kind Qualitätszeit schenken
  • Wenn dein Kind noch ein Baby ist, nimm dir Zeit, um mit ihm zu kuscheln, ihm etwas vorzusingen, dich mit ihm auszuruhen und um euch gemeinsam auf das Weihnachtsfest einzustellen.

12. Handy / Smartphone ausschalten

Die Tatsache, dass man jederzeit für jedermann erreichbar ist, kann unbewusst für Anspannung sorgen. Zumindest hilft es nicht gerade der Entschleunigung, wenn das Smartphone ausgerechnet in dem Moment klingelt, wenn man gerade anfängt, innerlich zur Ruhe zu kommen. Schalte daher ganz bewusst dein Smartphone und Telefon aus oder auf stumm, wenn du nicht gestört werden möchtest.


13. Sei flexibel

Du ersparst dir und der Familie viel Stress, wenn du dir ganz bewusst vornimmst, diesen Tag flexibel zu gestalten. Alles ist freiwillig, nichts muss! Starre Pläne mit Babys und kleinen Kindern bedeuten Anspannung und Konflikte. Wenn dein Kind z.B. beim Essen nicht am Tisch sitzen bleiben möchte, sondern lieber mit seinen Geschenken spielt, dann erlaube es ihm. Wenn dein Kind unruhig wird, weil es einen Bewegungsdrang hat, dann geh mit ihm raus an die frische Luft. Wenn deinem Kind das Essen nicht schmeckt, dann gib ihm etwas, das seinem Geschmack entspricht. Wenn ihr vorhattet, den Weihnachtsgottesdienst zu besuchen, aber aus irgendeinem Grund schafft ihr es nicht, dann ändert euren Plan.  Je flexibler du bei deinen Plänen bist, desto entspannter wird das Fest sein.


14. Erste Hilfe bei Stresssituationen

Auch mit den allerbesten Absichten kann es zu Stress-Situationen kommen. In vielen Familien kommt es gerade in der Weihnachtszeit zu Streitigkeiten. Und das ist gar nicht so ungewöhnlich, wenn es zu Konfliktsituationen kommt. Diese kannst du nicht immer vermeiden. Du kannst aber entscheiden, wie du damit umgehst. Regst du dich darüber auf oder bleibst du gelassen? Bist du nachtragend oder großzügig?

Ein wirklich tolles Hilfsmittel für Konfliktsituationen ist etwas, das jeder Mann, jede Frau und auch jedes Kind besitzt: der eigene Atem. Der buddhistische Mönch und Schriftsteller Thich Nhat Hanh rät: Wenn du aufgeregt bist, tue oder sage nichts. Atme nur ein und aus, bis du ruhig genug bist.“

Mit innerer Ruhe und Gelassenheit lassen sich Konflikte viel besser lösen als mit aufgewirbelten Emotionen, denn letztere schaukeln einen Streit meist nur noch höher.

Auch das Wissen um die Grundlagen von GFK (Gewaltfreie Kommunikation nach Dr. Marshall Rosenberg) hilft bei der Lösung von Konflikten. Ein Großteil unserer zwischenmenschlichen Probleme haben mit der Art unserer Kommunikation zu tun. Meistens ist uns dies jedoch überhaupt nicht bewusst! Tatsächlich gibt es auf dem Gebiet der Kommunikation sehr viel, was wir lernen und uns aneignen können und was uns in unserem Umgang mit Partner, Verwandten, Arbeitskollegen oder auch den eigenen Kindern weiterhelfen kann.  

Wir hoffen, dass bei diesen 14 Tipps für dich und deine Familie etwas Hilfreiches dabei war, und wünschen dir und deiner Familie eine Adventszeit voller Vorfreude und ein wunderschönes, erholsames und glückliches Weihnachtsfest!


Autor: sigikid
Elternschaft ist ein Abenteuer. Es ist nicht nur anstrengender und herausfordernder als man sich je vorher als kinderloses Paar hätte vorstellen können - sondern auch erfüllender, glücklicher und Lachen-ins-Herz-zaubernder. Mit unseren Blogs möchten wir Eltern da begegnen, wo sie stehen – mitten im prallen Familienleben – und sie an das Wundervolle erinnern, das ihnen dort tagtäglich begegnet.